dort, an dieser stelle, emotional berührt zu werden fühlt sich so seltsam an, weil diese stelle nur sehr, sehr, sehr selten berührt wird. irgendwie habe ich das gefühl, dass mich diese tiefe rührung näher an die beantwortung der finalen, entscheidenden fragen eines menschenlebens bringt.
macht das nun sinn?
jetzt kann man sich jedenfalls vorstellen, was es mir bedeutete, mein größtes vorbild live zu sehen. zu sehen, dass sie echt ist.
um ehrlich zu sein, waren meine erwartungen an das konzert sehr niedrig. ich bin eher hingegangen, um die alten zeiten zu feiern, um "einmal auf einem patti smith-konzert gewesen zu sein". ich dachte, die punkige, ungestüme Patti sei längst gezähmt. was nicht schlimm ist. menschlich bedeutet sie mir gezähmt genauso viel, nur musikalisch nicht.
Lisa, du hast dich getäuscht. sie spielte die alten, von mir so geliebten stücke mit einer zerreißenden wut und einem unglaublichen trotz herunter. sie spuckte.
nur "Horses", mein allerliebsten lied von ihr, fehlte. und das enttäuschte mich zugegebenermaßen ziemlich. das wurde ein wenig dadurch wett gemacht, dass ihr guter freund Michael Stipe (R.E.M.!), der gerade in berlin aufnimmt, ein paar songs mit ihr sang. es war schön, zu sehen, wie intim sie miteinander umgehen.
(und. feststellung nummer 1: Stipe ist furchtbar gut angezogen.
wenn ich auf konzerte von musikern gehe, die für mich derartige bedeutung haben, wird alles schärfer und klarer, somehow.
und mitten im konzert verfestigte sich der gedanke, dass kaum ein mensch bei mir dieselben emotionen auslösen kann und mir genauso wichtig ist wie meine musik. diese menschen kann ich auch an der hand abzählen.
i thought about it. none of the guys i ever kissed did ever ever belong to them.
und das ist nicht mal schlimm. i don't let everybody in.