Mittwoch, 26. Februar 2014

Cirrus

Ich bin zurück! Alle fünf Klausuren geschrieben und hoffentlich auch bestanden; die letzte Hausarbeit wird jetzt gleich abgegeben. In diesem Kleid.
Heute Abend wird noch mit den Kommilitonen auf das hinter uns gebrachte erste Semester angestoßen - wahrscheinlich werde ich da auch so aussehen. (Außerdem: neue Frisur! und chaotische Wohnung!)




Nachdem ich in den letzten Tagen immer zwischen sechs und neun Stunden in der Bibliothek verbracht habe, wollte ich mir am Abend immer gern etwas Schönes gönnen und habe immer noch ein bisschen an diesem Kleid gearbeitet. 
Entstanden ist es nach einem Schnittmuster, das es umsonst als Download auf der amerikanischen Burda-Seite gibt. Ursprünglich habe ich auch geplant, die im Schnitt vorgesehen Rüschen am Ausschnitt zu nähen, aber als ich so weit war, hat mir das  Kleid zu gut gefallen, so wie es war. Und durch das Muster ist hier ohnehin schon "viel los", deswegen ist das ganz gut so, denke ich.
Das Kleid sieht eigentlich keine Ärmel vor. Ich mag aber ärmellose Kleider nicht so gern und deswegen habe ich einfach die Ärmel vom Peony Schnitt von Colette ausgeschnitten und auf das beste gehofft. Ich musste sie ein bisschen abändern und die Ärmel stehen nun ein wenig ab und sind auch ein bisschen zu groß, so dass man von der Seite gut reingucken kann, aber mich stört das nicht besonders. 
Den Ausschnitt habe ich auch abgeändert; der war mir zu hochgeschlossen. 

Und nun die große Überraschung. Lisa, woher hast du diesen schönen Stoff? 
Das Kleid war mal ein übergroßer Morgenmantel. Hier der Beweis.




Während die auf deutschen Nähblogs allerorts Morgenmäntel genäht werden (z.B. hier oder hier und hier), habe ich einen auseinander genommen. 
Den Mantel habe ich in der Leipziger Humana-Filiale gefunden und mich sofort in das Muster verliebt. Ich war ja ein bisschen versucht, ihn einfach so zu lassen und tatsächlich zu benutzen. Er ist herrlich mondän und ich komme mir vor wie eine Französin in einem 70er Jahre Film, die viel raucht. 
Realistisch betrachtet passt er nicht so gut zu meinem Lebensstil und ist eben deshalb jetzt ein Kleid. Der Stoff hat wirklich ganz knapp gereicht und ich hätte das Kleid eigentlich lieber ein wenig länger gehabt, aber das gab der Stoff nicht her. Den Bindegürtel für die Taille habe ich einfach original so übernommen. 

Ich bin ja sehr in das Kleid verliebt, auch, wenn es ein paar Macken hat (die Belege am Ausschnitt rutschen gern mal raus, der Saum ist irgendwie schief, die Brustabnäher sind viel zu hoch und die Ärmel...). 
Aber! Trotz meiner traumatischen Reißverschlusserfahrung beim Weihnachtskleid habe ich mich nochmal an einen nahtverdeckten Reißverschluss gewagt und es hat tatsächlich das allererste mal ohne Probleme geklappt. Der Reißverschluss ist knallrot und man sieht ihn quasi gar nicht, deswegen verbuche ich das als Erfolg auf der ganzen Linie. Das wird sicherlich auch daran liegen, dass der Stoff sehr dünn und leicht ist, aber mein Reißverschlussselbstbewusstsein ist erstmal wieder hergestellt, puh!

Und weil heute Mittwoch ist: Hier gibts nochmehr selbstgemachte Mittwoch-Outfits.

Soundtrack: Bonobo - Cirrus