Samstag, 27. November 2010

blumen.

ich war der roger willemsen lesung. großartig war's. schon sehr lange hege ich meine sympathie für roger willemsen. [eine idee für diesen blog wäre auch: "famous men i feel attracted to, seltsamerweise"; wir werden sehen]

sein neues buch habe ich zur hälfte durch. das tollste an der lesung (wobei man nicht von lesung sprechen kann, da er die ganze zeit plauderte.) war nicht die lesung an sich.

sondern der moment, als ich mein buch signieren ließ.
in der schlange überlegte ich lange, was ich sagen sollte. ich mag es nicht, bei solchen situationen austauschbar zu sein: "Hallo. Für Lisa und das Datum, bitte. Danke. Auf Wiedersehen." Mir fiel nichts ein und deshalb entschied ich impulsiv.
ich trat an den tisch, war einen moment zu lang still, vermutlich. Sagte: "Sie sind großartig." er bedankte sich. dann bemerkte er meine postkarte, die als lesezeichen fungiert. die ich mag, weil eine dame des frischen 20.Jahrhunderts eskapistisch in die ferne schaut. "der pure eskapismus in ihren augen.", das sagte ich.
als wir dann schließlich zum signieren kamen, wusste ich immer noch nicht, was dort stehen sollte. deshalb sagte ich, dass er schreiben solle, was er will. er dachte nur den bruchteil einer sekunde nach:



"Blühen Sie?" ich, fragend.
"Ja." Willemsen, seiner selbst sicher, ein leichtes lächeln.
"Danke."

und das ist bedeutungsvoll.
ich meine zu verstehen, was er meinte. ein epischer moment. bedeutungsvoll und schicksalsträchtig. ich bewahre den moment in meiner schatzkiste für momente.

ich werde versuchen, zu blühen, herr willemsen. danke.