am ersten september war ich ein jahr lang veganerin. ein komisches gefühl war das. es kam mir gar nicht vor wie ein jahr. und das wichtigere: ich musste kaum gegen widerstände und vorurteile kämpfen. es war so viel einfacher, als ich gedacht hätte. fast überall stieß ich auf neugier und wohlwollen. und konnte mit veganem kuchen und co punkten. rezepte wurden weiter gegeben. bei einladungen wird ohne irgendein murren für mich vegan gekocht und gebacken. die kollegen sind jeden tag ziemlich überrascht, was da so gut vegan aus dem pausenraum duftet.
ich habe oft darüber nachgedacht, aber es ist wahr: es ist wohl die beste entscheidung, die ich in meinem leben bisher getroffen habe. wenn ich in den spiegel schaue, habe ich sehr viel mehr respekt vor mir selbst. ich tue, was ich kann. ich tue das, was ich für richtig halte und drücke mich nicht aus faulheit und feigheit. ich bin stolz auf meine entscheidung und das lebende beispiel für: es funktioniert. ich bin gesund, normalgewichtig, selten krank.
und stolz bin ich auch darauf, wie ich meinen sozialen umkreis verändern konnte. die beiden mädels, mitdenen ich in frankfurt das zimmer teilte (eine vegetarierin und eine allesesserin) sind mittlerweile beide vollzeitveganer. eine kollegin lebt fast zu 100% vegan (ich zitiere "so abwechslungsreich habe ich noch nie gegessen.") freunde essen begeistert auch ohne mein zutun sojaschnetzel und kaufen lieber sojamilch als kuhmilch. weil es besser schmeckt.
nie wieder zurück.