Montag, 30. April 2012

I live in a land where there is no milk and no honey.

vor zwei wochen fuhr ich mit dem fahrrad durch die stadt und war erschrocken, dass der löwenzahn schon blüht. dann erinnerte ich mich daran, dass ich und meine schwester als kinder löwenzahnsirup gekocht haben, den wir dann auf dem stadtfest verkauften. das war ein erlebnis!

ich wollte löwenzahnsirup, sofort. am wochenende suchte ich mir dann schließlich eine wiese, die hoffentlich weitestgehend von hunden verschon wurde und erntete löwenzahnblüten. seltsame blicke wurden mir zugeworfen. aber es war schön.

aber hier erstmal das rezept: (ergab bei mir 6 kleine Einweckgläser)

Zutaten:
3 große Doppelhände voll Löwenzahnblüten
1,5-2kg Zucker
Saft von 2 Zitronen

Zuerst Löwenzahnwaschen, dann die Blüten abzupfen.


Die Blüten in 2l Wasser 25min kochen lassen. Anschließend einige Stunden im Wasser ziehen lassen. Nun ein Sieb mit einem (Abwasch-)Tuch auskleiden und darunter einen Topf plazieren. Das Blütenwasser hineinschütten und die Blüten auspressen. Das Wasser hat nun eine dunkelgoldene Farbe. Das Wasser mit dem Zucker und dem Zitronensaft aufkochen. Je weniger Zucker ihr nehmt, desto länger braucht das ganze (und ich rede von Stunden). Das Gebräu sollte nur simmern und nicht sprudelnd kochen, eigentlich nur dampfen, da beim Kochen der Zucker karamellisieren könnte. Nun lasst ihr den Topf in Ruhe. Lange. Sehr lange. Um die Konsistenz zu überprüfen, nehmt ihr einen kleinen Löffel und tropft etwas auf eine Untertasse. Der Tropfen kühlt aus und wenn er nicht mehr sehr viel weiterläuft, ist der Sirup fertig. Ihr könnt ihn aber auch 1,2 mal auskühlen lassen und dann schauen, ob er die gewünschte Konsistenz hat.
Dann muss der Sirup noch heiß in saubere Gläser gefüllt werden, die fest verschlossen werden. (In meiner Familie schwört man darauf, Marmeladen- und Sirupgläser nach dem Befüllen noch einmal im Wasserbad 30min in den Backofen zu stellen. So wurde bis jetzt, glaube ich, noch nie ein Glas ranzig.)


Obwohl die Prozedur sich ewig hinzieht, war das ein sehr aufregendes experiment, das nur dadurch getrübt wurde, dass sich, was ich aber erst später bemerkte, auf meinen blüten dutzende kleine käfer befanden, die dann alle jämmerlich ertranken. nicht sonderlich vegan!

das endergebnis ist honig und agavendicksaft zum verwechseln ähnlich. rein äußerlich und geschmacklich. er hat sogar eine wundervolle karamellnote.
herrlich: kostet fast nichts und ist umwerfend lecker.


heute morgen wollte ich ihn dann, nachdem ich das ganze wochenende damit beschäftigt war, endlich probieren. es gab vollkorntoasties, sonnenblumenkernbutter, banane und den sirup. wundervoll.



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