Dienstag, 23. Oktober 2012

no more apples, please

heute habe ich zum vierten mal einen ganzen tag damit verbracht, apfelmus zu kochen. because that's what the cool kids do, nicht wahr?


die sache ist nämlich folgende: das mietshaus, in dem ich wohne, hat einen hof, und auf diesem hof stehen ein apfelbaum und ein walnussbaum. die sind mir vorher nie aufgefallen, weil der hof in den vorjahren immer eine herrliche wildnis war. 
ich freue mich natürlich sehr über die bäume. mein wohnzimmer ist nun eine lagerstelle für walnüsse und immer, wenn ich den müll wegbringe, sammle ich schüsselweise äpfel auf (und spiele mit den nachbarskatzen). ich ertrage nämlich den anblick der zermatschten äpfel auf dem hof überhaupt nicht und mein küchenfenster geht auch noch mahnend auf den hof hinaus. den nachbarn ist das alles ziemlich schnuppe und sie fahren munter mit ihren autos drüber. also rette ich die äpfel. 
was macht man mit dieser äpfelflut? apfelmus, apfelmus, apfelmus. zum einfach so essen sind sie auch zu sauer und oll. das stundenlange schnippeln ist zwar sehr meditativ, aber so langsam habe ich keine lust, keine einweckgläser und keinen platz für weitere fertige gläser mehr.  aber spätestens im winter werde ich himmelhochjauchzen und angeben. denn: in meinem apfelmus ist kein industriezucker! außerdem hat er den kleinsten ökologischen fußabdruck, den man sich vorstellen kann, quasi. (und das apfelmus ist sogar frutarisch!) außerdem ist es ein wahnsinnig befriedigendes gefühl, am ende den fertigen apfelmus auf dem tisch stehen zu haben. what's not to like?


ich kann jedem, der nicht das glück hat, so einen lieben apfelbaum auf dem hof zu haben, nur empfehlen, sich mal auf www.mundraub.org umzuschauen. da findet ihr bestimmt einen apfelbaum, den ihr, ganz wie die goldmarie in "frau holle", am wegesrand seiner äpfel entledigen könnt. 

hier also das rezept! ihr müsst euch unbedingt einen tag aussuchen, an dem ihr ausreichend zeit habt.

Zuckerfreies Apfelmus

Eine Menge Äpfel (Ohje, ich hätte sie mal wiegen sollen)
Saft von 2 Zitronen
5-7 EL Agavendicksaft
Zimt, wenn ihr mögt

Die Äpfel gründlich schälen und vom Kerngehäuse befreien. Alles waschen und in einen großen Topf geben. Falls erstmal nicht alles in euren Topf reinpasst, könnt ihr auch warten, bis alles ein bisschen zusammensackt ist und dann nachfüllen.
Den Zitronensaft mit dem Agavendicksaft vermischen und auf 500ml auffüllen. Die Flüssigkeit mit dem Zimt zu den Äfeln geben und alles aufkochen. Dann auf kleiner Flamme weiterbrodeln lassen. Alle 15min umrühren. 
Damit in den Gläsern nichts verdirbt, müsst ihr die Gläser (ohne Füllung und Schraubverschluss) 15min bei 150°C in den Ofen stellen und die Schraubverschlüsse einmal mit kochendem Wasser überbrühen. Dann haben Keime im Glas eigentlich keine Chance. Aber es kann immer mal eins schlecht werden. 
Nun braucht es Zeit. Fertig ist das Apfelmus, wenn die Masse weitestgehend stückchenfrei ist. Ein paar bleiben immer, aber ich püriere am Ende alles nochmal durch.
Dann das Apfelmus noch heiß in die Gläser füllen und ganz fest verschließen. Voilà!



2 Kommentare:

  1. Oh lecker, was für eine tolle, nachhaltige Idee! Jetzt ist ja noch gerade Apfelzeit - ich werde auch mal nach Apfelbäumen in meiner Nähe suchen, ist sicher auch nicht schlecht für die Studentenkasse :D
    Wie lange hält sich denn das Mus bei dir?
    LG :)

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    1. Meine winzig kleine Azubikasse war auch ein Grund dafür, dass ich so fleißig Apfelmus eingekocht habe. (-: (Bei Alnatura wollen sie ja 1,50Euro oder so für zuckerfreies Apfelmus...)

      Also eigentlich dürfte sich das Mus, wenn man alles richtig macht und keine Keime mehr im Glas sind, sehr lange halten. Mindestens ein Jahr.
      Kommt eben drauf an.
      Bis jetzt war bei mir immer noch alles frisch. (Den ersten Schwung habe ich vor einem Monat gemacht.)
      Grüße!

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