Endlich bin ich mal wieder beim Me-Made-Mittwoch dabei. Ich nehme es mir jedes mal vor, aber irgendwas ist dann immer. Ich freue mich Mittwochs trotzdem jedes mal, zu sehen, wie ihr alle so selbstgemacht unterwegs gewesen seid.
Und gleich vorweg: Ich habe diese Woche ein bisschen getrickst. Die Fotos hier sind nämlich am Montag entstanden. Da habe ich in unserer Bibliothek an einer Präsentation gearbeitet und da es in unserer Bibliothek wirklich schön ist, habe ich dort die Fotos gemacht. Die Sonne hat auch für eine halbe Stunde wunderbar mitgespielt.
Ich trage aber heute auch den Rock, versprochen! (wenn auch mit Bluse kombiniert; das sei mir verziehen)
Ich kam mir zugegebenermaßen ziemlich blöd dabei vor und musste mich die ganze Zeit in Acht nehmen und horchen, ob nicht jemand vorbeikommt, aber mir gefallen die Fotos. Ich denke, die Bibliothek wird noch öfter als Fotohintergrund herhalten müssen.
Selbstgemacht ist hier der Rock, den ich mir am Wochenende genäht habe. Das Schnittmuster ist von Sewaholic Patterns: der "Hollyburn"-Rock. Die Schnitte sind ja (besonders hier in Deutschland) doch recht teuer, aber den Rock mochte ich so gern und habe ihn mir deshalb in einem Anfall von Frust-Onlineshopping bestellt.
Ich denke, dass die Schnitte das Geld absolut wert sind. Erstens designt Tasia, die Frau hinter Sewaholic, extra, wenn wir bei der von mir sehr gehassten Obst-Kategorisierung bleiben wollen, für "birnenförmige" Frauen, also Frauen mit schmaler Taille und breiten Hüften. Das ist eine ungeheure Erleichterung. Viele von euch werden das vielleicht kennen: Bei vielen anderen Schnitten sind meine Maße gern mal über 2-4 Größen verteilt und das macht das Anpassen der Kleidungsstücke beträchtlich schwieriger.
Hier passiert das nicht. Meine Maße fallen in genau eine Größe. (Ich habe Größe 6 ausgeschnitten. Letztendlich wäre Größe 4 aber sinnvoller gewesen, da ich dann doch noch ein ganzes Stück aus der hinteren Mitte weggenommen habe.)
Den Rock zu nähen, hat wirklich Spaß gemacht. Alles hat einfach wunderbar geklappt und ich glaube, das ist das ordentlichste Kleidungsstrück, das ich bisher selbst genäht habe. Für viele von euch ist das vielleicht nichts besonderes, aber von innen sieht das meiste von dem, was ich so nähe, immer noch unheimlich schludrig aus. Der Rock hingegen kann auch gut als gekauft durchgehen und das freut mich.
Außerdem passt der Rock zu so ziemlich allem, was so an Oberbekleidung in meinem Schrank hängt. Man [gut, ich] neigt ja dazu, Sachen zu nähen, die man nicht wirklich braucht und hübsch anzusehen sind. Auf englischen Blogs liest man gern diesbezüglich: Less Frosting, more cake. (Weniger Frosting, mehr Kuchen. Frosting ist diese Creme-Deko, die man meistens auf Cupcakes findet.)
Das gefällt mir und so habe ich mir mit dem festen Vorsatz, einen einfachen, schwarzen Rock zu nähen, diesen Stoff auf dem Holland-Stoffmarkt gekauft. Es ist ein leichter Baumwollstoff, der mit 5 Euro pro Meter sehr günstig war und sich als perfekte Wahl herausgestellt hat. Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass ein Synthetik-Anteil beteiligt ist, weil der Rock so wenig faltig wird, wenn er mal herumliegt oder man mal eine Weile, in der Bibliothek am Laptop zum Beispiel, sitzt.
Ich habe eigentlich auch noch kleine Gürtelschnallen ausgeschnitten, aber dann ist mir auf den letzten Metern die Lust ausgegangen. Aber ich werde die noch annähen.
Der Rock gefällt mir so gut, dass ich ihn in Rot in den nächsten Wochen unbedingt nochmal nähen möchte. Das wäre dann ja auch noch hübsch weihnachtlich. Mist, noch ein Projekt mehr.
Und um zu zeigen, dass man auch mit nicht neu gekauften Klamotten (ich kaufe ja seit 1,5 Jahren eigentlich nichts mehr neu) fesch unterwegs sein kann, sage ich euch ab jetzt, woher die Kleidung so stammt, mit denen ich das Selbstgemachte hier so kombiniere
Schuhe Kleiderkreisel/Gürtel Secondhandshop/Shirt Ebay/Strumpfhose gabs vor Ewigkeiten mal bei Netto im Angebot [haha]