Dienstag, 25. November 2014

Me-Made-Mittwoch: Take me to the Library

Endlich bin ich mal wieder beim Me-Made-Mittwoch dabei. Ich nehme es mir jedes mal vor, aber irgendwas ist dann immer. Ich freue mich Mittwochs trotzdem jedes mal, zu sehen, wie ihr alle so selbstgemacht unterwegs gewesen seid. 

Und gleich vorweg: Ich habe diese Woche ein bisschen getrickst. Die Fotos hier sind nämlich am Montag entstanden. Da habe ich in unserer Bibliothek an einer Präsentation gearbeitet und da es in unserer Bibliothek wirklich schön ist, habe ich dort die Fotos gemacht. Die Sonne hat auch für eine halbe Stunde wunderbar mitgespielt.
Ich trage aber heute auch den Rock, versprochen! (wenn auch mit Bluse kombiniert; das sei mir verziehen)
Ich kam mir zugegebenermaßen ziemlich blöd dabei vor und musste mich die ganze Zeit in Acht nehmen und horchen, ob nicht jemand vorbeikommt, aber mir gefallen die Fotos. Ich denke, die Bibliothek wird noch öfter als Fotohintergrund herhalten müssen.




Selbstgemacht ist hier der Rock, den ich mir am Wochenende genäht habe. Das Schnittmuster ist von Sewaholic Patterns: der "Hollyburn"-Rock. Die Schnitte sind ja (besonders hier in Deutschland) doch recht teuer, aber den Rock mochte ich so gern und habe ihn mir deshalb in einem Anfall von Frust-Onlineshopping bestellt.

Ich denke, dass die Schnitte das Geld absolut wert sind. Erstens designt Tasia, die Frau hinter Sewaholic, extra, wenn wir bei der von mir sehr gehassten Obst-Kategorisierung bleiben wollen, für "birnenförmige" Frauen, also Frauen mit schmaler Taille und breiten Hüften. Das ist eine ungeheure Erleichterung. Viele von euch werden das vielleicht kennen: Bei vielen anderen Schnitten sind meine Maße gern mal über 2-4 Größen verteilt und das macht das Anpassen der Kleidungsstücke beträchtlich schwieriger. 
Hier passiert das nicht. Meine Maße fallen in genau eine Größe. (Ich habe Größe 6 ausgeschnitten. Letztendlich wäre Größe 4 aber sinnvoller gewesen, da ich dann doch noch ein ganzes Stück aus der hinteren Mitte weggenommen habe.)




Den Rock zu nähen, hat wirklich Spaß gemacht. Alles hat einfach wunderbar geklappt und ich glaube, das ist das ordentlichste Kleidungsstrück, das ich bisher selbst genäht habe. Für viele von euch ist das vielleicht nichts besonderes, aber von innen sieht das meiste von dem, was ich so nähe, immer noch unheimlich schludrig aus. Der Rock hingegen kann auch gut als gekauft durchgehen und das freut mich. 


 

Außerdem passt der Rock zu so ziemlich allem, was so an Oberbekleidung in meinem Schrank hängt. Man [gut, ich] neigt ja dazu, Sachen zu nähen, die man nicht wirklich braucht und hübsch anzusehen sind. Auf englischen Blogs liest man gern diesbezüglich: Less Frosting, more cake. (Weniger Frosting, mehr Kuchen. Frosting ist diese Creme-Deko, die man meistens auf Cupcakes findet.)
Das gefällt mir und so habe ich mir mit dem festen Vorsatz, einen einfachen, schwarzen Rock zu nähen, diesen Stoff auf dem Holland-Stoffmarkt gekauft. Es ist ein leichter Baumwollstoff, der mit 5 Euro pro Meter sehr günstig war und sich als perfekte Wahl herausgestellt hat. Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass ein Synthetik-Anteil beteiligt ist, weil der Rock so wenig faltig wird, wenn er mal herumliegt oder man mal eine Weile, in der Bibliothek am Laptop zum Beispiel, sitzt.

Ich habe eigentlich auch noch kleine Gürtelschnallen ausgeschnitten, aber dann ist mir auf den letzten Metern die Lust ausgegangen. Aber ich werde die noch annähen. 




Der Rock gefällt mir so gut, dass ich ihn in Rot in den nächsten Wochen unbedingt nochmal nähen möchte. Das wäre dann ja auch noch hübsch weihnachtlich. Mist, noch ein Projekt mehr.

Und um zu zeigen, dass man auch mit nicht neu gekauften Klamotten (ich kaufe ja seit 1,5 Jahren eigentlich nichts mehr neu) fesch unterwegs sein kann, sage ich euch ab jetzt, woher die Kleidung so stammt, mit denen ich das Selbstgemachte hier so kombiniere
Schuhe Kleiderkreisel/Gürtel Secondhandshop/Shirt Ebay/Strumpfhose gabs vor Ewigkeiten mal bei Netto im Angebot [haha]

Sonntag, 23. November 2014

Herbst-Jacken-Sewalong 2014: Abschluss-Vortanzen

Finale, juhu! Und noch immer kann ich es nicht glauben, dass ich jetzt hier schreiben kann: Ich habe einen Mantel genäht. Er ist tragbar. Und unheimlich schön. 
Natürlich hat er einige Schwächen, die mich aber nicht so recht stören. Vor allem die Knopflöcher sind nicht besonders professionell geworden, weil der Oberstoff einen leichten Stretchanteil hat und dieser sich beim Knopflochnähen ausgedehnt hat, sodass er sich sich nun komisch wellt. Stört mich das? Nicht so richtig. (Ich würde allerdings auch nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass diese Knopflöcher jetzt 10 Jahre halten, was sie versprechen.)
Außerdem hatte ich mal wieder meine liebe Mühe mit der Ottobre-Anleitung zum Einnähen des Futters und habe das, auch aus Ungeduld (Man hätte ja im Internet auch mal nach einer Anleitung schauen können.) nun einfach so gemacht, wie es für mich Sinn ergäbe. Ob das so gehört? Bestimmt nicht. Fällt aber nicht auf.

Er war wie geplant schon letzte Woche fertig und eine liebe Freundin hat sich bereit erklärt, im Park ein paar schöne Fotos von mir im Mantel zu machen. Ich liebe das Zusammenspiel des Laubs mit meinem wundervollen goldgelben Futter.
Her mit den Fotos!






Der Schnitt sieht ja verkürzte Ärmel vor und vielleicht wäre es aus praktischen Gründen eine gute Idee gewesen, die Ärmel zu verlängern; man friert schon ein bisschen. Allerdings mag ich die kurzen Ärmel auch sehr.
Lösung: Ich stricke gerade ein weinrotes Set aus Mütze, Loop-Schal und sehr langen Stulpen. So sind meine fröstelnden Handgelenke dann vielleicht ein bisschen geschützt. 

Apropos stricken: Hier trage ich außerdem meine im vorletzten Jahr selbst gestrickte Mütze, die meiner Meinung nach sehr gut zum Mantel passt. So richtig sieht man es auf den Bildern nicht, aber wenn man genau hinschaut, sieht man: Das Zopfmuster ist so gestrickt, dass es aussieht wie Eulen!
Die Anleitung gibt es umsonst bei Ravelry.




Ich denke, ich werde diesen Mantel noch viele Jahre tragen. Leider schwinden meine Hoffnungen, dass ich ihn dieses Jahr noch oft anziehen werde, da es von Tag zu Tag kälter wird und so richtig wärmt der Mantel ja nicht. Es ist eher eine Herbst- und Frühlingsjacke, denke ich. 

Nichtsdestotrotz: Ich habe einen Mantel genäht! Wie sehr ich mich freue, sieht man auf den folgenden Bildern. Wir hatten viel Spaß beim Fotografieren.




Und nun koche ich mir eine Kanne Tee und schaue hier, wer von den anderen Sew-Along-Teilnehmerinnen auch schon fertig ist. Darauf freue ich mich schon seit Beginn des Sew-Alongs. 
Danke an Chrissy und Dreikah für's Ausrichten und danke auch für eure Kommentare und hilfreichen Tipps. Es hat wirklich Spaß gemacht. Ich denke, ich wäre nächstes Jahr wieder dabei.

Dienstag, 18. November 2014

Weihnachtskleid Sew Along 2014 - Teil 1: Der Plan

Ich habe viel hin- und herüberlegt, aber letztenendes entschieden: Auch dieses Jahr möchte ich mir ein Weihnachtskleid nähen. Letztes Jahr hat es mir so viel Freude gemacht, meine freie Adventszeit an der Nähmaschine zu verbringen und herausgekommen ist dabei auch ein sehr tolles Kleid, auf das ich immer noch sehr stolz bin.  Gerade vor ein paar Tagen habe ich es zu einer schicken Dinnerparty im Freundeskreis getragen und es hat seinen Zauber nicht verloren.

Allerdings wurde ich im letzten Jahr auch nur im letzten Moment fertig und vielleicht oder vielleicht auch nicht, hatte ich einen kleinen Zusammenbruch über dem Kleid, weil einfach gar nichts klappen wollte und ich bei allem anderen, was ich so mache, arge Abstriche machen musste. Gründlich aufgearbeiteten Unistoff, eine saubere Wohnung, Sport, Entspannung - davon gab es nicht besonders viel im Dezember. Trotzdem will ich mir aber dieses Jahr ein Kleid nähen. 

Deshalb und auch, weil ich wirklich gerade kein Geld für neuen, hochwertigen Stoff ausgeben kann, habe ich entschieden, dass ich mir dieses Jahr weniger vornehme. 
Dieses Jahr versuche ich mich an einem Refashion-Projekt. Ich hoffe, das verstößt nicht gegen irgendeine Weihnachtskleid-Sewalong-Regel, die mir nicht bekannt ist.

Ich habe mir für 2 Euro ein übergroßes, rotes Kleid gekauft, das einen wirklich schönen, interessanten Rückenausschnitt hat. (Ein bisschen hätte ich mich schon zurecht machen können, bevor ich die Fotos gemacht habe, ohje!) 





Ich finde die überkreuzten Träger sehr aufregend und würde das Kleid gern umdrehen. An den Seiten muss ordentlich was abgenommen werden, um es körpernaher zu machen. Die Knopfleiste hinten wird entfernt und soll durch einen Reißverschluss ersetzt werden. Wie ich Weite in den Rockteil bekomme, weiß ich noch nicht, mal sehen. Eingereihte Röcke tragen mir immer ein bisschen zu sehr auf.


























 Natürlich wird das dann ein recht freizügiges Weihnachtskleid (mit Cardigan und dicker Strumpfhose aber winterkompatibel) und vielleicht ist es am Ende auch einfach nur seltsam, aber ich könnte mir vorstellen, dass das funktionieren könnte und ich am Ende ein schönes, einzigartiges Kleid im Schrank habe, das ich noch lange tragen kann. Vielleicht auch zu Silvester.

Das ist der Plan. Ich freue mich darauf, dieses Jahr stressfrei Spaß am Weihnachtskleidnähen zu haben. Hier schaue ich gleich noch vorbei. Mal sehen, was die anderen so vorhaben. 

Sonntag, 9. November 2014

Herbst-Jacken-Sew-Along 2014: Teil 4 Endspurt

Ich bin in den letzten Wochen sehr gut vorangekommen mit meinem Mantel. Und ich bin mächtig stolz. 




Einen ganzen Tag habe ich mich nur mit Leistentaschen beschäftigt und die ganz tolle [Achtung, Ironie] Anleitung aus der Ottobre dabei nebenbei quasi auswendig gelernt. Mit dem Endresultat bin ich sehr zufrieden, auch, wenn ich sie letztendlich sicherlich nicht so genäht habe, wie der zauberhafte Mensch, der bei der Ottobre die Anleitungen schreibt, das gerne wollte. 




Derzeitiger Zwischenstand: Das Futter mitsamt Belegen befindet sich im Mantel und muss eigentlich nur noch gesäumt werden. Da habe ich wiedermal ein paar Verständnisprobleme mit der Anleitung und irgendwas ist auch mit meinen vorderen Belegen nicht richtig; ich glaube, die habe ich zu kurz zugeschnitten. 
Dafür werde ich aber schon noch eine Lösung finden. Ziel ist, in der nächsten Woche fertig zu werden. Ich denke, das werde ich schaffen. 

Ich bin bis jetzt sehr verliebt in meinen Mantel. Das liegt weniger daran, dass der Mantel selbst so umwerfend wäre. Er ist schon schön und gefällt mir. Ich liebe es, wie das goldgelbe Futter und der graue, gepunktete Oberstoff zusammen aussehen. Er ist trotzdem ein bisschen klobig und trägt auf und einige Stellen hätte man besser und gründlicher zusammensetzen können.
Aber hauptsächlich bin ich so verliebt, weil das mein Mantel ist, den ich genäht habe und der tatsächlich tragbar sein wird und nicht aus 10 Meter Entfernung schreit: Ich bin selbstgenäht.


Hier sieht das Futter ein bisschen verzogen aus, aber tatsächlich hätte ich es einfach nur ein bisschen gründlicher bügeln müssen, bevor ich das Foto gemacht habe.

In der nächsten Woche muss ich auch noch die Knopflöcher nähen und das macht mir ein bisschen Angst. Meine bisherigen Knopflocherfahrungen mit meiner Maschine waren einigermaßen traumatisch. Und ich befürchte, dass die Dicke der Stofflagen das nicht unbedingt leichter machen werden. Habt ihr Tipps? 

Bei Dreikah könnt ihr sehen, wie weit die anderen Mäntel sind.