Sonntag, 23. Oktober 2016

Winter-Mantel Sewalong Teil 3

Heute ist der dritte Termin unseres Winter-Mantel-Sewalongs, zu dem wir alle uns mit einem kurzen Zwischenstand (oder Hilfeschrei) melden. 

Nach dem letzten Termin hatte ich mich intensiv mit dem Thema Thermoeinlagen beschäftigt. Zu gern wollte ich das für meinen Gerard-Coat vermeiden, weil kompliziert und teuer und so, aber schließlich siegte meine Vernunft - der Oberstoff ist wirklich zu dünn und der Mantel soll mich bitte durch sämtliche Wintermonate begleiten. 
Also habe ich Thinsulate bei Funfabric (Danke für den Tipp Caroku!) bestellt. Im Internet findet man, wenn man gründlich sucht, auch gute Tipps, wie man das verarbeiten kann. Ich werde es zusammen mit dem Futter, also quasi doppellagig, verwenden.

In den zwei Wochen seit dem letzten Termin habe ich vor allem erstmal viel, viel Zeit mit dem Zuschneiden verbracht. Beim PDF-Dokument des Schnittmusters sind die Schnittteile übereinander gezeichnet, was einerseits Druckerpapier spart, aber andererseits bedeutet, dass man die Schnittteile nochmal abpausen muss.
Und Schnittteile sind es nicht wenige! Mir wurde wieder klar, dass es vor allem dieses Problem ist, das das Mantelnähen bei mir relativ unbeliebt macht. Das Nähen an sich macht mir dann wieder Spaß. 

An die ersten Nähte habe ich mich dann heute gemacht. Der Reverskragen war in meinem Kopf noch eine riesige Hürde. Ich habe mich schon mental darauf eingestellt, den Kragen mehrmals aufzutrennen und möglicherweise ganz daran zu scheitern, aber überraschenderweise klappte es bereits beim ersten Versuch ganz gut und nun habe ich einen ganz passablen Reverskragen. Vor allem liegt das an der tollen Anleitung von Lucy aus dem letzten Jahr. Die kann ich nur jedem empfehlen! 
 

Ich komme also gut voran und habe auch Spaß mit meinem Mantel. Ich glaube, das wird was...
Hier gibt's den Zwischenstand der anderen.

Sonntag, 9. Oktober 2016

Wintermatel Sew Along - Stoff und Schnitt

Leider, leider habe ich den letzten Termin des Wintermantel Sew Alongs total verplant, aber für mich stand schon seit ein paar Monaten fest, dass ich in diesem Jahr gern wieder mit euch einen Wintermantel nähen möchte. Es ist ja auch eine tolle Gelegenheit: Ich als eher mantel-unerfahrene vertraue auf eure Tipps und eher Feedback. 

Was möchte ich also nähen? Ich habe eine eigene Pinterest-Pinnwand voller Inspiration für Jacken und Mäntel. Was dort immer wieder auftaucht, sind weite, lässige "Boyfriend"-Mäntel. Und ich glaube, das ist auch ein gutes Projekt für Leute mit wenig Mantel-Näherfahrung, da die Mäntel eher weit und nur bedingt "auf Figur" geschnitten sein müssen. 

Bezüglich des Schnitts war ich hin- und hergerissen zwischen dem Yona Coat von Named und dem Mantel "Gerard" der französischen Schnittmusterfirma Republique du Chiffon. 
Ich habe mich durch einige Blogposts zu beiden Schnitten gelesen und letztendlich hat mich Gerard mehr überzeugt. Glücklicherweise gibt es nicht nur eine französische Anleitung sondern auch eine englische, obwohl die Schnittteile scheinbar französische Bezeichnungen haben. 

Den Oberstoff besitze ich schon eine ganze Weile... Ich glaube sogar schon mehrere Jahre. Er fässt sich an wie Samt, hat aber gleichzeitig eine tolle Fischgrät-Optik. Füttern werde ich den Mantel mit einem einfachen schwarzen Satin.





Was ich für mich noch klären muss: Der Stoff ist nicht wirklich dick und hält, fürchte ich, nicht besonders warm. Ich denke darüber nach, ihn mit einer wärmenden Einlage zu verstärken. Tatsächlich soll auch "thermofusing material" verwendet werden, sagt mir die Homepage der Schnittmusterfirma. Mit sowas habe ich aber überhaupt keine Erfahrung. Wie heißt sowas auf deutsch? Wo kriege ich das? Vielleicht hat jemand einen Tipp für mich; ich wäre dankbar!

Ich freue mich sehr darauf, meinen Mantel zu nähen! Habe aber auch noch Respekt vor dem großen Projekt.
Nun schaue ich erstmal, was die anderen so nähen werden. Mantel-Porn - I like.

Dienstag, 19. Juli 2016

That waitress from the bavarian restaurant.

Hallo Sommer! Ich habe mir ein Kleid genäht, mit dem ich mich auch super als Kellnerin in einem bayrischen Biergarten qualifiziere. Ich glaube, ich war noch nie in Bayern und muss da auch nicht unbedingt hin, aber blau-weiße Karos? I like!




Das Kleid ist das Dritte, das ich mir nach dem Schnitt "Emery" von Christine Haynes genäht habe. Nummer 1 ist (noch) nicht verbloggt, Nummer 2 findet ihr hier
Was soll ich sagen? Ich mag den Schnitt sehr. Dieses Kleid hat mich außerdem auch fast nichts gekostet, den sehr hübschen blau-weiß-karierten Stoff fand ich für 2 Euro im Secondhand-Laden. Gut möglich, dass er in erster Linie als Tischdecke gedacht war. 
Der Stoff war allerdings äußerst fies lose verwoben, weswegen er sich ziemlich verzogen hat. Das rächte sind dann beim Versuch, das zu kurze Futter einzunähen. Von Hand habe ich es dann gerade noch so hinbekommen, aber in der Taillengegend ist es nun sehr eng. Ich trug es im Vorfeld des Fotoshootings zu einem Brunch mit Freunden und hätte vielleicht auch ganz gern noch einen Teller mehr gegessen, wenn das Kleid nicht so eng gewesen wäre.




Nichtsdestotrotz mag ich es sehr! Es ist etwas sehr kurz geraten, aber mehr hat der Stoff nicht hergegeben. 
Ich mag ja wahnsinnig gern den Look von Zooey Deschanel aus "New Girl" und dieses Kleid erinnert mich sehr an sie: feminin, fast mädchenhaft. 




Am Schnitt habe ich dieses mal eine Kleinigkeit verändert: Wenn man die Fotos von Emery Nummer 2 anschaut, sieht man, dass es vorn am oberen Ausschnitt zu weit ist. Das Problem habe ich bei diesem Kleid behoben. 


Titel dieses Bildes: Fast. Fast sähe man meinen Po. (Nicht ganz so) fast haut der Rapport des Stoffs in der Reißverschlussnaht hin. 



Außerdem ist dieses Kleid das erste, das an meiner "neuen", von meiner Oma geerbten, Nähmaschine entstanden ist. Es ist eine hochwertige Pfaff, aber wir müssen uns erst noch anfreunden. 
Für die Pfaff habe ich mir mal ein Nähfüßchen für nahtverdeckte Reißverschlüsse gegönnt und war begeistert! Ich kann die Anschaffung nur empfehlen, wenn man öfter Kleider und Röcke näht.
An allen anderen Nähten außer der hinteren Mitte habe ich übrigens keinen Gedanken daran verschwendet, die Karos beim Ausschneiden des Stoffs passgenau in den Nähten zu machen. 
1. Raubt mir das immer den letzten Nerv und damit auch jede Freude. 2. Hatte ich nicht genug Stoff. 3. Unerhört, ich weiß: Stört es mich auch nicht so richtig.

Und nun ab zu Me-Made-Mittwoch, andere Damen im selbstgemachten Sommeroutfit bewundern.

Dienstag, 24. Mai 2016

Shakespeare meets messy Polkadots (Mathilde Bluse von Tilly and the Buttons)

Mich gibt es noch! Und ich nähe noch! Im letzten dreiviertel Jahr bin ich etwas untergetaucht und das lag an kleinen und großen privaten Tragödien und dann daran, dass es mich wegen des Praxissemesters nach Stuttgart verschlagen hat. 




Anlässlich dieses Me-Made-Mittwochs melde ich mich nun also aus der Versenkung wieder. Und zwar mit meiner "Mathilde" von Tilly & the Buttons.
In die Bluse habe ich mich bereits vor ca. 3 Jahren verliebt, als Tilly sie bei der ersten Staffel der Great British Sewing Bee genäht hat. Und fast genauso lange hatte ich zu meiner Schande auch schon den passenden Stoff.


 Als ich an einem Wochenende während meines Praxissemesters wieder mit meiner Nähmaschine vereint war, nähte ich mir also endlich meine Mathilde. Um ehrlich zu sein ist die Konstruktion doch etwas zeitaufwändiger als ich zunächst angenommen hatte, aber wirklich schwierig ist es nicht. Das Nähen von Mathilde hat mir sogar wirklich Spaß gemacht! Etwas nervig war nur die Konstruktion der Biesen, denn mein Poly-Stoff ließ sich schlecht bügeln und genauso schlecht mit Kreide oder anderen Stiften markieren. Glücklicherweise versteckt das wilde Punktemuster die schludrigen Biesen.

 

























Ich liebe meine Mathilde sehr und trage sie oft! Das einzige, worüber ich mir ärgere, ist wirklich dieser künstliche Poly-Stoff, der, nunja, gern mal müffelt nach einem anstrengenden Tag und meine Haare ständig elektrisch macht. Aber ansonsten: große Liebe! Insbesondere die Keulenärmel, so heißen sie glaube ich, haben es mir angetan. Und sie erinnern mich irgendwie an Shakespeare-Stücke!
 In meinem Kopf geistern schon weitere Versionen der Mathilde herum...


Hier gibt's mehr schöne Menschen im Selbstgenähten! Motto beim MMM ist heute eigentlich Animal Print. Das ist aber echt nicht so mein Ding. Oder fällt euch ein Tier ein, das so Punkte hat wie meine Mathilde?