Montag, 19. Dezember 2011

Think what a better world it would be if we all, the whole world, had cookies and milk about three o'clock every afternoon and then lay down.

wie bereits erwähnt, habe ich die weihnachstbäckerei eröffnet. an einem freien tag habe ich den ganzen tag in der küche gestanden, gebacken und kulturradio gehört. (dort habe ich gelernt, dass die zunge eines blauwals so schwer ist wie ein elefant. random!) herrlich war's!
benutzt habe ich dieses rezept von R. für die glasur habe ich puderzucker mit zitronensaft und lebensmittelfarbe verrührt.




neben den allgemein bekannten weihnachtskeksen gab es dieses jahr etwas besonderes.

ich wollte meinen freunden als kleines weihnachtsgeschenk personalisierte kekse backen. hier fand ich schließlich eine herrliche auswahl an plätzchenformen. meine bestellung dort wurde recht umfangreich...

das ergebnis?
kleidchenkekse for a fellow dresslover:




saxofonkekse für einen musikanten:




und laserschwertkekse für einen star-wars-enthusiasten: (die sehen wirklich nicht so gut aus auf dem foto.)




die kekse wurden schließlich in selbstgenähten beutelchen verstaut. die ausstechförmchen waren teil des geschenks.




die beschenkten freuten sich. und wer weiß, vielleicht bekommt der ein oder andere leser dieses blogs auch noch ein beutelchen.

i am so sorry for my crappy camera.

Samstag, 17. Dezember 2011

erst eins dann zwei dann drei dann vier dann steht das christkind vor der tür.

ich bin 23 jahre alt und bekomme meinen adventskalender immer noch von meiner mutter.
und ich stehe dazu.
in den früheren jahren war es immer ein gekaufter adventskalender, und das fand ich in ordnung. gerade, weil das organisieren des adventskalenders im einen oder anderen jahr mit dem nächtlichen abklappern vieler tankstellen verbunden war, weil wir es vergessen hatten, einen zu kaufen. da lernt man den adventskalender doch zu schätzen.

dieses jahr gestaltete sich das kaufen eines adventskalenders etwas schwieriger. schließlich bin ich seit einigen monaten glücklicher veganer und abgestandene vollmilchschokoladenförmchen kamen nicht in frage.
ich beharrte eisern darauf, dass mir ein teeadventskalender reichen würde. am 31.november wurde ich dann aber hiermit überrascht.


schon etwas abgefressen, da nachträglich aufgenommen.


und seither kann ich mich jeden tag auf das öffnen eines kleinen tütchens freuen.



cashew-dattel-kugeln aus dem eine-welt-laden! und mein bademantel (von meiner uroma), den ich gern auch öffentlich tragen würde, wenn dies sozial akzeptiert und/oder ich Ditsche hieße.


thank you, mom.

Dienstag, 13. Dezember 2011

if you don't like something your dog probably won't like it either.

heute habe ich die weihnachtsbäckerei eröffnet.

da in unserer familie auch die haustiere beschenkt werden (es gibt auch geburtstagsfeten), habe ich, da ich ja gerade mal dabei bin, diesem kleinen stinker hier kekse gebacken.

Amy, der hund meiner schwester.

es sind vegane hundekekse. keine chemie, keine schlachteabfälle unbekannten ursprungs.
geklaut habe ich das rezept hier.

zuerst habe ich befürchtet, dass mein plan, die kekse auszustechen, nicht funktionieren könnte, aber es hat sehr gut geklappt. ich habe noch sonnenblumenkerne in den teig eingearbeitet und manche mit walnusskernen verziert.


she hates my cat. die kekse werden ihr gefallen.


die kekse werden auch nicht bröckelig. sie halten wunderbar zusammen und nicht mal der katzenschwanz bricht ab. (und mir schmecken sie auch.)



ich werde berichten, wie sie ihr gefielen. wünscht mir glück.

Montag, 28. November 2011

dieser beat, dieser bass, diese monotonie - du bist very berlin.

ich bin wieder zurück in berlin.


die dame hinter mir und ihr einzigartiger gesichtsausdruck machen dieses bild wirklich einzigartig.


und es fühlt sich so gut an, auch, wenn ein wenig melancholie mitschwingt. frankfurt ist so geradlinig. (aber 2013 steht das ganze noch einmal an.)
bald wird hier wieder mehr los sein!

dieses lied sei jeder BerlinerIn empfohlen.


Dienstag, 8. November 2011

die schnellste masche


nach einigem hin und her bin ich am letzten wochenende nun doch nach hause gefahren.

und so konnte ich meiner mutter beim strickwettbewerb beistehen. wider erwarten empfing uns ein großes komitee an presseleuten. die auch ein sehr großes interesse an uns hatten. wäre ich journalist, dann würde ich das auch für eine großartige story halten, diese mutter und tochter-nummer. außerdem war ich die jüngste dort.
ich führte interviews mit dem rbb und dem skb (brandenburger stadtkanal) und der MAZ. das war sehr ermüdend. und ich ärgerte mich, dass ich so viel aufmerksamkeit auf mich zog, obwohl ich doch gar nicht beim wettbewerb mitmachte.
nachdem sämtliche journalisten das potenzial dieser geschichte ausgeschöpft hatten, gewann meine mutter auch noch. ich bin furchtbar stolz auf sie. was für ein glorreicher sieg.

und so geschah es, dass wir am sonntag im fernsehen waren. Klick.

und am montag in der zeitung. Klick.
die zeitungsleute hatten anscheinend eine recht klare idee von dem, was für ein bild da in der zeitung erscheinen sollte. bevor ich wusste, was überhaupt passiert, saß ich schon strickend zwischen zwei älteren damen und ein gestrickter schal wurde mir umgeschlungen. glücklicherweise ist dieses bild nur in der gedruckten zeitung. unterschrift: "Lisa W. lässt sich von X und Y beim Stricken inspirieren." (eine der damen konnte gar nicht mehr stricken und wurde auch nur dort plaziert.)
dieser MAZ-artikel ärgert mich ganz fürchterlich, weil mir lügen in den mund gelegt wurden. ich sagte garantiert nicht "meine mutti". und nie im leben würde ich nächstes jahr bei dem nächsten strickwettbewerb mitmachen.

was für ein abenteuer. nun kennt die große welt also meine visage. und das "meiner mutti".


Samstag, 5. November 2011

for my fellow creatures

ich bin seit zwei monaten veganer. ich überlegte, schon früher darüber zu bloggen, aber ich bin furchtbar sprunghaft und der vegane anlauf ist jetzt auch schon der dritte. aber es funktioniert. ich bin überzeugt. frankfurt ist eine bewährungsprobe, weil mein essen meistens so aussieht: (bald geht es wieder nach hause und vielleicht gibt es dann mal rezepte hier)





aber immerhin wird für mich extra gekocht. darüber freue ich mich. zwar fußt das auf dieser vorstellung hier, die mich grenzenlos amüsiert, aber ich bin dankbar.







warum also das ganze?
es schmerzt einfach so sehr, leid zu sehen und zu wissen, dass man dazu beizuträgt. ich wusste schon in meiner sechsjährigen vegetarischen zeit, dass vegetarismus nicht reicht und war einfach feige und hatte keinen mut.
der erste versuch war nicht ausreichend geplant und ich wusste rein gar nichts über vegane ernährung. es endete nach drei tagen. der zweite war ein "ich versuch das mal einen monat und schaue, wie das so ist und dann mal sehen"-versuch. es fehlte die hingabe; ich habe mich nicht darauf eingelassen und deswegen schlug das fehl.
der schlüssel ist: 100% hingabe.

und seit diesen zwei monaten fühle ich mich sehr viel ehrlicher mir selbst gegenüber. ich weiß, dass ich für so wenig schmerz wie möglich verantwortlich bin. ich habe mich ausgesöhnt mit mir und endlich das schützende, bröckelnde lügengebilde eingerissen.
ich bin sehr glücklich mit dieser entscheidung.
kafka sagt "jetzt, wo ich dich nicht mehr esse, kann ich dich in frieden betrachten."

und außerdem macht es wirklich spaß. ich entdecke ein ganz neues backen.

und niemals vergessen:


Quelle

Freitag, 28. Oktober 2011

gut gestrickt

ich hatte einen samstag unterrichtsfrei und das wochenende war lang herbeigesehnt, denn es bedeutet: heimfahrt. ewig schon freute ich mich darauf.
es bedeutet: zu viel von dem essen, das ich sehr sehr mag. viel selber kochen (seltsam, dass man das selberkochen so sehr vermissen kann), sich bedienen lassen, und die nestwärme genießen.

aber das tollste war folgendes:telefonisch hat mir meine mutter von einem strickwettbewerb erzählt. ich stricke gern und zur zeit auch wieder viel (vor allem wegen meines sortimentskunde-lehrers, den das wirklich überhaupt nicht stört), bin aber einfach viel zu langsam.meine mutter hingegen strickt seit drei jahrzehnten. und als meine schwester und ich noch sehr klein oder auch gar nicht auf der welt waren, wurde ihr im zug vorgeworfen, dass sie "doch nur die nadeln aneinanderschlage" und nicht wirklich stricken würde. ich mochte diese geschichte schon immer. sie strickt in lichtgeschwindigkeit.
nun konnte ich sie mit einiger überzeugungsarbeit dazu bringen, bei dem strickwettbewerb mitzumachen und wir waren beide sehr aufgeregt. da saßen wir, waren die jüngsten im raum, auf einer beige gemusterten couch bei kaffee und keksen und strickten. ich fand es großartig und kicherte vor mich hin.

wie ging das aus? es wurde nicht so offen gesagt, aber meine mutter schien die beste beim vorentscheid zu sein. 198 maschen in 3 minuten. (natürlich kann man sich darüber nicht freuen, sondern nur ärgern, weil es nicht 200 geworden sind)
bald ist das finale. und ich kann nicht dabei sein. stupid frankfurt. ich bin sehr traurig.



bald gibt es mehr von meinem eigenen aufregenden strickprojekt!

Montag, 24. Oktober 2011

the book fair. frankfurter buchmesse 2011

etwas spät dran, i know.

ich war auf der buchmesse und hatte dort viel spaß und viel arbeit.
ich traf die fabelhafte sarah wiener bei einer präsentation ihres neuen buches, wo sie sich nur für uns drei auf dem boden sitzende hinkniete und in die kamera schaut, als wäre sie meine beste freundin.




viele von mir geschätzte autoren bewunderte ich auch.
roger willemsen natürlich:



denis scheck.


und ich sah mir ein interview mit jakob hein an, den ich sehr mag. das fand auf dem blauen sofa statt (da arbeitete ich auch ein paar stunden beim bücherverkauf) und wurde aufgenommen. ich saß in der ersten reihe. das resultat? Lisas müde, blasse erscheinung in der zdf-mediathek.
das interview ist auch ohne den schatten meiner selbst sehr sehenswert, nicht zuletzt um agressionen gegen den moderatur zu entwickeln und jakob hein für seine geduld und schlagfertigkeit zu bewundern.

es war aufregend auf der buchmesse. der buchhandel ist so packend und wechselhaft. ich bleibe, erstmal.

Sonntag, 23. Oktober 2011

meet me in frankfurt


es ist recht langweilig hier auf le blog, nicht wahr?das hat gründe. ich gehe wieder zur schule. 9 wochen. fern fern vom heimathafen berlin.



wie das ist? besonders. sozial fühle ich mich sehr gefordert - man ist den ganzen tag von menschen umgeben. das tut meiner eigenbrötler-seele aber vermutlich ganz gut.

der unterricht gefällt, wenn auch (was für eine überraschung) fächer wie wirtschaftslehre und rechnungswesen nur schwer zu ertragen sind. ich genieße den literaturunterricht sehr.
alles hier ist eine großartige abwechslung zum spröden alltag.

heimweh gibt es, trotzdem, sehr oft. but it's actually quite fun over here.





Mittwoch, 24. August 2011

Die ewig Gestrige

ich war mit meinen freunden im kino und habe mir "Midnight in Paris" angesehen, den neuen film von Woody Allen. (im umwerfenden Kino International, in dem ich mich wie ein filmstar vergangener zeiten fühlte)





man muss wissen: ich bin ein großer allen-freund. ein sehr großer. von den filmen der letzten jahre war ich trotzdem immer maßlos enttäuscht. es passte einfach alles nie zusammen und ich hatte das gefühl, dass Allen alles, was bei ihm so "übrig" war, zusammen in einen pott geworfen hat, und dann einen film daraus machte. deswegen ging ich mit wirklich wenig hoffnung in den neuen film.

but, oh, how beautiful it was! wo sonst wirkt eine story, in der zeitreisen vorkommen, so charmant? bevor ich den film kannte, fand ich die idee hinter dem film idiotisch. und dazu noch Owen Wilson? das kann nur schief gehen.

jedenfalls brachte mich der film zu einem gedanken, mit dem ich mich nicht besonders wohl fühle.
man sah dem blog die tendenz vielleicht an: in der letzten zeit verliere ich mich in vergangenem. mode, literatur, esprit, vieles.
im film reist Gil in die von ihm grenzenlos verehrten 20er jahre, dort trifft er alle seine vor allem literarischen helden, feiert mit ihnen und verliebt sich in Picassos muse. eben jene findet ihre zeit, die 20er, viel zu schnelllebig und würde lieber in die Belle Epoque geboren werden. schnell finden sich beide genau dort wieder und erleben auch hier viel sehnen nach einer früheren zeit.

das sehnen ist eine flucht. dieser gedanke verfolgt mich. immer bin ich unglücklich mit dem, was ist und halte andere zeiten für glücklichere zeiten.

ich muss dieses ständige grübeln wirklich loswerden.

Samstag, 20. August 2011

for the vintage shall not fail

in letzter zeit beobachte ich mich immer öfter dabei, wie ich sehr lange zeit im internet nach schnittmustern aus den 50/60ern suche. es fasziniert mich einfach ungemein: wippende röcke, schmale taillen, diese seltsamen posen.

und letztens, auf ebay, konnte ich einfach nicht widerstehen.



Vogue 1172 it is! ich bin überglücklich, es zu besitzen. irgendwann wird es auch umgesetzt werden. aber erstens ist es für mich, jetzt gerade viel zu schwer. (das englisch wird aber kein problem, denke ich)




zweitens braucht man, insbesondere für den rock, massenweise stoff. ich bin immer pleite und außerdem kann ich mich nicht entscheiden, welche farbe nun am traumhaftesten wäre.


und drittens: seriously, wann würde ich dieses pompöse kleid wirklich tragen können?


und trotzdem ist da diese idee von nächtlichen spaziergängen durch warme berliner herbstnächte in diesem kleid.


Mittwoch, 17. August 2011

bare midriffs, folds and twirling

ich präsentiere: das erste kleidungsstück, dessen schnittmuster aus der burda stammt. gesichtet wurde der rock in der burda 06/2011.




yes, das pummelchen trägt tatsächlich bauchfrei.



ausgewählt wurde er, weil ich dringend einen einfachen schwarzen rock für die arbeit brauchte und die burda meinte, er wäre "einfach" zu nähen. ich stimme nicht zu.



dieser einfache rock besteht aus 10 teilen plus reißverschluss und ripsbandsaum. die übersicht bei so viel stoff zu behalten, ist schier unmöglich. warum 10 teile? vier seitenteile, zwei mittelteile, vier faltenböden. (auf den fotos sieht man das vielleicht nicht so gut, aber den rock zieren 4 Kellerfalten) und eine menge bügelei, während des nähens und vor jedem tragen. ich hatte einen netten nähabend mit R, deren overlockmaschine ich vermutlich demolierte. dabei wollte mich die gute so gern von den vorzügen eben jener überzeugen.



einmal wurde der rock schon auf der arbeit getragen. er gefällt, aber oft muss ich die falten sortieren und ich finde, er ist etwas schwer mit der garderobe kombinierbar. es ist einfach eine menge stoff.



fazit: viel arbeit und jede minute wert. wie könnte ich ein kleidungsstück nicht mögen, das sich so nett dreht?



mich zu drehen gehört zu meinen lieblingsbeschäftigungen. auch, wenn von großen eiswaffeln mit sahne vorm drehen abzusehen ist. we learned it the hard way, meine schwester und ich. übelkeit deluxe.






Donnerstag, 11. August 2011

rock the boatneck

wie im letzten post versprochen, stelle ich nun die neue tunika vor. [co-starring: die terrasse meiner mutter.]



das schnittmuster stammt wieder aus "Sew U: Dresses" (ich besitze im übrigen nun auch den Sew U-Erstling, dem ein hosen-, shirt- und rockschnitt beigelegt ist. davon wird man hier wohl noch hören.) der stoff ist ein Buttinette-Stoff.
ich finde, die tunika sitzt schlecht. bauschig um den bauch, die ärmel rutschen ständig von den schultern und um die hüften ist's irgendwie zu eng (nun, das ist nicht die schuld des schnittes, vermutlich). ich würde gern wissen, woran das liegt. wiedermal an meiner schludrigkeit, wahrscheinlich.

meine schwester findet das teilchen hässlich und sagt, dass mir rot nicht steht. oh, isn't she nice? aber ich finde das kleidchen trotz seiner fehler ganz nett (weil selbstgemacht) und behaupte selbstbewusst: rot kleidet mich.
sie ist nur schwer tragbar - wegen der länge und des sitzes. sie ist untragbar mit strumpfhosen, das habe ich während des photoshoots gemerkt; und mit leggings sieht's blöd aus. mit hosen auch.



und sie muss wirklich gebügelt werden.


Montag, 8. August 2011

elegant musings



ich lasse einfach mal die bilder sprechen. Lisa, what did you do?






einen schönen abend mit einer freundin in meiner unaufgeräumten (obwohl es auf dem bild, und ich schwöre, dass das stimmt, schlimmer aussieht) bude verbracht. hach, was bin ich doch ehrlich. das ist der salon. ich finde diese panoramabilder schrecklich faszinierend.





am geheimen projekt x gehäkelt und mir selbst (aber vor allem meiner fabelhaften lehrerin) auf die schulter geklopft. wenn die zeit gekommen ist, wird man es hier sehen.


eine recht hübsche rote tunika genäht. fotos werden folgen, wenn ich jemanden finde, der mich darin fotografiert. mitselbstauslöser durch die bude hüpfen ist erbärmlich.







ein kameratäschchen genäht. erstes knopfloch ever, strike.



diese nacht bei der familie neben der tollsten katze, meiner katze, geschlafen.







und jetzt färbe ich mir die haare.

Sonntag, 31. Juli 2011

we are war to ourselves.

gerade fällt alles sehr schwer. entschuldigung für die abwesenheit.

gerade habe ich baz luhrmans manifest wieder entdeckt. und mich daran erinnert, wie fantastisch und richtungsweisend es ist. wirklich. preach it, i will.



Benutzen Sie SUNSCREEN.
Wenn ich Ihnen nur einen einzigen Rat für Ihre Zukunft geben dürfte:
Es wäre SUNSCREEN. Die durch lange Jahre bewährten Vorteile von Sunscreen sind wissenschaftlich erwiesen, wohingegen der Rest meiner Ratschläge für Sie lediglich auf meiner eigenen, oft verwickelten Lebenserfahrung beruht.
Diese Ratschläge werde ich Ihnen jetzt geben.
Genießen sie die Schönheit und die Macht Ihrer Jugend!
Wobei – Sie werden diese Schönheit und diese Macht ihrer Jugend ohnehin erst dann vollends begreifen, wenn Sie sie nicht mehr haben. Aber glauben Sie mir: in 20 Jahren werden sie alte Fotos von sich anschauen und dann auf eine Art und Weise, die Sie jetzt noch nicht begreifen können, realisieren, welche Möglichkeiten Sie damals hatten und wie fabelhaft sie aussahen ....
Sie sind nicht so fett, wie Sie glauben.

Machen Sie sich keine Sorgen über die Zukunft – oder wenn Sie wollen, machen Sie sich Sorgen. Aber Sie sollten wissen, dass Sorgen genauso effektiv sind wie der Versuch, eine algebraische Gleichung durch das Kauen von Kaugummi zu lösen. Die echten Probleme in Ihrem Leben werden Dinge sein, über die Sie sich mit Ihrem sorgenzerfressenen Gehirn niemals Gedanken gemacht haben. Dinge, die grundsätzlich und komplett unerwartet an ruhigen Dienstagen gegen 4 Uhr nachmittags eintreffen.
Sie sollten täglich etwas tun, wovor Sie Angst haben.
Singen Sie.

Gehen Sie niemals fahrlässig mit den Herzen anderer Menschen um, und meiden Sie Personen, die fahrlässig mit ihren eigenen Herzen umgehen.

Benutzen Sie Zahnseide.

Verschwenden Sie keine Zeit auf Eifersucht. Sie werden mal vorne liegen und mal
weiter hinten. Das Rennen geht über lange Distanz, und im Endspurt sind Sie Ihr einziger Gegner.

Erinnern Sie sich an jedes nette Wort, das man Ihnen sagt und vergessen Sie die Beleidigungen. Und wenn Ihnen das gelingt, sagen Sie mir bitte, wie man das macht.

Heben Sie alte Liebesbriefe auf. Alte Kontoauszüge werfen Sie besser weg.

Machen Sie Dehnübungen.

Wenn Sie nicht wissen, was Sie mit Ihrem Leben anfangen sollen – fühlen Sie sich nicht schuldig. Die interessantesten Menschen, die ich kenne, hatten mit 22 keine Ahnung davon, und einige der interessantesten 40jährigen, die ich kenne – auch nicht.

Achten Sie auf Ihren Calcium-Spiegel.
Und achten Sie auf Ihre Knie – Sie werden Ihnen fehlen, wenn sie nicht mehr funktionieren.

Vielleicht heiraten Sie, vielleicht auch nicht, vielleicht werden Sie Kinder haben, vielleicht auch nicht, vielleicht lassen Sie sich scheiden, oder sie tanzen mit Ihrer Frau auch noch am 75. Hochzeitstag - was immer auch sei – beglückwünschen Sie sich selbst nicht allzu oft – und beschimpfen sollten Sie sich auch nicht: Jede Entscheidung, die Sie in Ihrem Leben getroffen haben werden, wird zu 50% Zufall gewesen sein.
Lieben Sie Ihren Körper, gebrauchen Sie ihn auf jede erdenkliche Weise, haben Sie keine Angst davor, oder davor, was die Leute darüber sagen könnten – er ist das beste Werkzeug, das Ihnen jemals zur Verfügung stehen wird.

Tanzen Sie, und wenn es nur zuhause in Ihrem Wohnzimmer ist.
Lesen Sie Gebrauchsanweisungen – auch wenn Sie sie nicht befolgen.
Lesen Sie keine Schönheitsmagazine – Sie werden sich danach nur häßlich fühlen.
Lernen Sie ihre Eltern kennen – Sie wissen nie, wann sie für immer gegangen sein werden.
Behandeln Sie ihre Geschwister gut – Sie sind die beste Verbindung zu Ihrer persönlichen Vergangenheit und die Menschen, die in der Zukunft am ehesten zu Ihnen halten werden.
Begreifen Sie, dass Freunde kommen und Freunde gehen. Aber für die Handvoll echter Freunde: bleiben Sie dran. Arbeiten Sie zäh daran, Entfernungen geographischer oder sozialer Natur zu diesen Menschen zu überbrücken. Denn je älter Sie werden, um so mehr brauchen Sie die Menschen, die Sie gekannt haben, als Sie noch jung waren.

Leben Sie einmal in New York, aber ziehen Sie fort, bevor Sie verhärten.
Und leben Sie einmal in Nordkalifornien, aber ziehen Sie fort, bevor Sie verweichlichen.

Reisen sie.

Akzeptieren Sie einige unveränderliche Wahrheiten:
Preise steigen, Politiker gehen fremd, auch Sie werden älter - und wenn Sie alt geworden sind, werden Sie sich weismachen, dass früher die Preise vernünftig waren, die Politiker anständig und Kinder noch Respekt vor ihren Eltern hatten.
Respektieren Sie Ihre Eltern.

Erwarten Sie von niemandem Unterstützung. Vielleicht haben Sie ein dickes Bankkonto oder einen reichen Gatten – aber Sie wissen nie, wann eines von beiden weg ist.

Machen Sie nicht zuviel mit ihrem Haar rum. Sonst werden Sie mit 40 wie 85 aussehen.

Seien Sie vorsichtig, wessen Rat Sie sich holen, aber seien sie auch geduldig mit denen, die Ihnen Rat geben. Rat ist eine Art Nostalgie, Rat geben ist so wie die Vergangenheit aus dem Mülleimer holen, sie aufpolieren, neu übermalen und dann für mehr verkaufen, als sie wert ist.

Aber vertrauen Sie mir, was SUNSCREEN angeht.

Sonntag, 17. Juli 2011

der sichere hafen heimat


ich hatte eine woche urlaub und meine schwester hatte die idee, dass wir uns ein kanu ausborgen und samt zelt und hund ins blaue fahren, ein paar tage oder auch länger.


ich habe mich darauf gefreut. es schien so aufregend und wild. und ich meinte, dass ich wieder lernen würde, was wirklich wichtig ist.

am donnerstagabend ging's los. am anfang war es noch ganz nett aber wegen der ungleichen gewichtsverteilung unseres gepäcks fuhren wir immer im zickzack. das ständige ausweichen und korrigieren der richtung strengte sehr an. und eben dadurch erreichten wir das ziel nicht, das wir uns gesteckt hatten und mussten unser zelt notdürftig inmitten eines maisfeldes aufbauen. uns schien das ein guter platz; und außerdem sah man uns nicht besonders gut. (schließlich ist das zelten auf maisfeldern nur semi-legal.)


es wurde dunkel, wir krochen ins zelt und versuchten zu schlafen. der hund war unruhig, die ganze nacht. winseln, bellen, jammern. immer wieder hörten wir geräusche. und gegen um 2 dann sogar ein grunzen, direkt neben meinem ohr. der hund bellte und man hörte etwas weggallopieren. wildschweine, ganz offensichtlich.
später dann immer wieder schüsse aus unterschiedlichen weiten.


i look like crap. ich wünschte, ich hätte die schwester dazu gezwungen, weitere photos zu machen.

wir waren sehr dankbar, als es endlich morgen war, obwohl wir eigentlich gar nicht geschlafen hatten. als wir das zelt öffneten, war um unser zelt alles aufgewühlt und voller wildschweinspuren.

nach einigem hin und her entschlossen wir uns, wieder nach hause zu fahren. die nacht war einfach zu alptraumhaft. nie wieder wollten wir in der wildnis zelten. wann hatte ich das letzte mal solche angst gehabt?

die gleiche strecke, die wir am tag zuvor in 3 stunden zurückgelegt hatten, kostete uns nun 7 stunden. sturm. wellengang. wir paddelten und paddelten aber kamen einfach nicht vorwärts. völlig resigniert stoppten wir auf einer insel mit der einsicht, dass wir keine andere möglichkeit haben als weiterzupaddeln. wir hatten schüttelfrost, waren völlig übermüdet, die schultern schmerzten, alles war nass, der hund verängstigt.

die aussicht auf eine dusche, kakao mit sahne, nach weichspüler riechende flanellpyjamas und eine warme mahlzeit trieb uns dann nach hause.

ich hätte uns gern gesehen, wie wir vor dem bootsverleih standen. durchnässt, tiefste augenringe, blaue lippen, schüttelnd. als der kleine grüne opel mit unserer mutter schließlich um die ecke bog, war endlich alles vorbei. wir bekamen kakao und bestellten pizza.

ich denke, ich habe viel über angst gelernt auf diesem ausflug. wir fühlen uns wie versager, aber angst zu haben ist kein versagen. angst ist wieder nur ein menschliches gefühl.

Sonntag, 10. Juli 2011

paradieszirkus

was ich an diesem sonntag gemacht habe:
mit familie in friedrichshagen in der weißen villa gebruncht. vermutlich 2 kg angefressen. hund in wasser geschmissen. uns von hundehassern beschimpfen lassen. erdbeereis gegessen. trampolin gesprungen.


meine schwester springt; ich bin noch skeptisch.


aber vor allem habe ich mein allererstes selbst genähtes kleid eingetragen. ich liebe es. niemals hätte ich gedacht, dass es so gut wird. ich habe gestern tausend tode ausgestanden. aber spaß hat es gemacht. unheimlich viel spaß. die näherei wird zu meinem neuen lieblingshobby; und das brauche ich auch, nachdem ich mir den innig geliebten stepptanz einfach nicht mehr leisten kann.

jedenfalls möchte ich an dieser stelle unbedingt noch eine empfehlung aussprechen.
"Built by Wendy: Dresses" ist meine neue kleidchenbibel. wenn ich könnte (und nicht so elefantöse schenkel hätte) würde ich 365 tage im jahr kleidchen tragen. vor allem solche wie die aus dem buch. beigelegt sind 3 schnittmuster. in jeweils 3 kapiteln werden dann die vielfältigen möglichkeiten, die jeder schnitt bietet, erklärt. und das schritt für schritt mit bildern. ich bin wirklich aufgeregt, wenn ich an die vielen zukünftigen projekte denke. bald werde ich mir das "Built by Wendy: Coats & Jackets" auch kaufen.

hier ist es. (der stoff: eine alte gardine, die ich sehr günstig erstand) und der hund.



vermutlich sollte ich nun in die muckibude gehen. sollte.

Montag, 4. Juli 2011

whatever you do, do it with all your might.

letzte woche war ich bei sehr lieben personen zu gast. wir haben auf einer terrasse, in die ich mich verliebt habe, kuchen und eis und himbeeren gegessen, einen babybauch bewundert und: (trommelwirbel, bitte) ich habe häkeln gelernt.
als meine schwester und ich klein waren, wurde ihr häkeln beigebracht und mir das stricken, so wie es sich für mädchen gehört. es ist natürlich bekannt, dass ich die weltbeste strickerin bin.
das ist ein wunderschöner schal, an dem ich seit wahnsinnigen 5 jahren arbeite. jeder ist eifersüchtig.


hier ein foto der ersten maschen, die auf der terrasse entstanden sind. ich will auch eine vernünftige kamera. vielen dank fürs fotomachen und -schicken an dieser stelle.



ich häkele gerade einen topflappen. die klassische, ostige grüne wolle ist die einzige wolle, die ich im haus hatte, gemopst von meiner maman und vermutlich "Made in GDR".
die kombination des häkelns und hörbuchhörens habe ich von meiner begnadeten lehrerin. es ist wunderschön und so friedfertig. aktuell verliere ich mich in "Léon und Louise". ich genieße die stunden sehr.


beim nächsten treffen wird der lappen mit "mäusezähnchen"-muster eingefasst. immer, wenn ich das wort "mäusezähnchen" höre, muss ich kichern.

Samstag, 2. Juli 2011

i pledge that i shall refashion.

ich habe meinen montagabend damit verbracht, 3sat zu schauen (ich glaube erstens: ich heirate Richard David Precht. und 2. dass Intreatment die beste serie des universums ist) und stundenlang kleidung auszubessern: knöpfe wieder annähen, löcher stopfen. puh. und irgendwie hatte ich dann immer noch lust, was mit meinen händen zu machen.

ich bin gerade arg begeistert von der refashion-bewegung. mir fiel sofort eine bluse ein, die eine kollegin aussortiert und mir gegeben hatte. der stoff ist wunderschön und leicht, aber irgendwie saß sie an mir so gar nicht. so sah die aus. und so sieht der flokati aus.


ich habe die ärmel ab- und den ausschnitt eingeschnitten. alle kanten versäubert (ich kann immer noch nicht rund nähen, damnit.) aus den ärmeln bänder genäht und an den ausschnitt angebracht. nette flatterärmelchen gab es auch noch.
ich bin sehr zufrieden.



sie wurde auch schon auf der arbeit getragen. bewusste kollegin kam auf mich zu und schaute verwirrt. aber nach der aufklärung war sie begeistert.

Sonntag, 12. Juni 2011

leute machen kleider.

ich liebe meine neue nähmaschine. allerhand kleinigkeiten sind schon entstanden. manches (eher alles) wurde ungeschickt zusammengeschustert.

es ist unvorstellbar, wie sehr ich mich freuen kann, wenn aus meist alten stoffen (denn ich habe mir vorgenommen, mehr als 50% meiner stoffe gebraucht zu kaufen) etwas schönes entsteht. für mich ein kleines wunder.
und ein statement gegen diesen ganzen konsum, der mich immer mehr anekelt.

ich weiß, ich werde gerade zu der typischen DIY-bloggerin.

jedenfalls habe ich mir nach einigem zaudern ein schnittmuster aus der burda easy ausgesucht. eine wickelbluse. mehrmals bin ich fast verzweifelt.

trotzdem war es entspannend, spaßig und gut für mein ego. denn ich finde, das habe ich gar nicht schlecht gemacht.


wahrscheinlich wird's mehr DIY-kram hier geben, bald.